Priming

Kurzfassung: Wenn vergangene Ereignisse unser gegenwärtiges Verhalten beeinflussen, bezeichnet man dies als Priming.

Ausführung: Unser Gehirn hat dabei Einfluss auf unsere Entscheidungen, indem es in unserer Wahrnehmung nach Anzeichen für ein bestimmtes Verhalten sucht. Je weniger wir uns auf etwas konzentrieren und je unsicherer wir sind, desto mehr Entscheidungen werden von unserem Unterbewusstsein übernommen.

Beispiel: In einem Experiment wurden Probanden gebeten, sich ein unmoralisches Verhalten aus ihrer Vergangenheit vorzustellen und zu beschreiben, wie sie sich dabei gefühlt haben. Im Anschluss sollte sich eine Hälfte die Hände waschen. Am Ende des Experiments wurden die Probanden gefragt, ob sie sich vorstellen könnten, an einer weiteren Studie, die nicht bezahlt wird, bei der sich aber ein Student in Not befinden würde, teilzunehmen. Die Mehrzahl derjenigen, die sich die Hände nicht gewaschen haben, hat sich dafür ausgesprochen, während die Mehrzahl derjenigen, die sich die Hände gewaschen haben, dagegen war. Die Studie geht davon aus, dass das Händewaschen einen Einfluss auf die Entscheidung gehabt haben könnte.

Folgen: Je mehr wir uns unserer Umgebung und unserer Verhaltensweisen bewusst sind, desto weniger Einfluss hat das Priming. McRaney bringt das Beispiel eines Supermarktes: Wenn wir eine Einkaufsliste mitbringen, dann haben wir eine größere Chance, nicht dazu angeregt zu werden, etwas zu kaufen, was wir nicht wollen.