Hindsight Bias

Kurzfassung: Wir manipulieren unsere Erinnerungen so, dass wir das Gefühl haben, schon immer von dem überzeugt gewesen zu sein, was sich als richtig herausstellt.

Ausführung: Unser Gehirn vergisst nach einer Zeit lang alles, wofür es keine Verwendung hat und schmeißt dabei gleichzeitig den gesamten Lernprozess und alle unsere vorherigen Gedanken raus, sodass wir uns nicht mehr daran erinnern können, wie falsch wir eigentlich lagen.

Beispiel: Die beste Variante, dieses Phänomen an sich selbst zu beobachten, besteht darin, sich Sprichwörter mit gegenteiliger Bedeutung durchzulesen. Gleich und gleich gesellt sich gern. Aber Gegensätze ziehen sich an. Morgenstund hat Gold im Mund. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Man tendiert gerade bei solchen Sprüchen dazu, diese hinzunehmen und bemerkt dabei nicht, wie sich die eigene Meinung dem bekannten Spruch anpasst.

Folgen: Wenn wir Hindsight Bias im Kopf behalten, dann können wir möglicherweise wesentlich besser mit Aussagen von Politikern umgehen, die wirklich davon überzeugt sind, dass ihre vergangenen Entscheidungen richtig gewesen sind. Oder aber bei Streitigkeiten mit unserem Partner, dass beide wirklich davon überzeugt sind, nichts gemacht zu haben, was den anderen aufregen könnte.